Aufwandsverbuchung und buchhalterischer Lagerbestandswert


Wenn Sie Waren zwecks Weiterverkaufs einkaufen, müssen Sie entscheiden, ob Sie für diese Produkte eine Lagerhaltung betreiben wollen. Soll es für die Produkte eine Lagerhaltung geben, muss dies in den Firmeneinstellungen für Produkte unter Anpassung von Funktionen festgehalten werden. Wenn Sie die Lagerhaltung aktiviert haben, können Sie sowohl mit Produkten arbeiten, die den Lagerbestand aktualisieren (Lagerwaren), als auch mit Produkten, die das nicht tun. Wenn das Produkt den Lagerbestand aktualisieren soll, muss dies in der Registerkarte Lager in der Produktkarte angekreuzt sein.

Wenn Sie die Funktionen zur Lagerhaltung für Produkte verwenden, müssen Sie entscheiden, ob der Lagerbestandswert automatisch verbucht werden soll oder ob Sie dies manuell tun wollen Die automatische Verbuchung setzt voraus, dass Sie die Einkaufspreise und Einkaufskosten immer auf dem aktuellen Stand halten und korrekt erfassen.

Alternativ können Sie auch festlegen, dass der Lagerbestandswert nicht automatisch verbucht werden soll.

Die Einstellungen für die o. g. Alternativen finden Sie in den Firmeneinstellungen für Produkt in der Registerkarte Preishandhabung. Unter Aktualisierung des buchhalterischen Lagerwerts entscheiden Sie, ob Sie den Lagerbestandswert verbuchen möchten. Wenn Sie sich hier für die Verbuchung von Warenaufwänden/Produktkosten beim Einkauf entscheiden, wird der Lagerbestandswert nicht automatisch verbucht.

Keine automatische Verbuchung des Lagerwerts

Wenn Sie den Lagerbestand bzw. Bestandsveränderungen nicht automatisch in die Buchführung einbeziehen wollen, wählen Sie Verbuchung der Warenkosten beim Einkauf. In diesem Fall verbuchen Sie den Warenaufwand bei der Verbuchung der Lieferantenrechnung aus dem Einkaufsmodul heraus. Mit diesem Vorgehen wird kein Saldo auf dem Bilanzkonto für Lagerbestand ausgewiesen sowie keine Bestandsveränderung in die Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen. Diese Methode empfiehlt sich vor allem für Unternehmen mit relativ geringem Lageranteil und geringen Lagerbestandswerten oder für Unternehmen, die Bestandsveränderungen im Zuge regelmäßiger Inventuren verbuchen. Es empfiehlt sich, dass Sie sich mit Ihrem Buchhalter absprechen, bevor Sie entscheiden, welche Methode Sie am besten anwenden.

Verbuchung des Lagerwerts

Eine buchhalterische Erfassung von Lagerbestand und Bestandsveränderungen für Ihre Produkte ist nur möglich wenn Sie

Wählen Sie dort z. B. Produktkosten bei Lagerentnahme verbuchen, wird der Lagerbestand grundsätzlich in die Buchführung einbezogen. Die Aufwandsverbuchung erfolgt dann für alle Produkte zum Entnahmezeitpunkt. Dabei werden auch andere Lagerbewegungen wie z.B. Inventurdifferenzen mit einbezogen.

Es sollen idealerweise keine Abweichungen zwischen dem Lagerbestandswert in der Buchhaltung und dem im Logistikmodul entstehen. Daher können die entsprechenden Bilanzkonten automatisch aktualisiert werden, wenn Sie Warenzugänge und -abgänge im Lager erfassen. Die Buchungen erfolgen dabei wahlweise beim: Erfassen von Wareneingängen und Warenlieferungen an Kunden oder beim Erfassen von Lieferanten- und Kundenrechnungen

Auf der Produktkarte und dort in der Registerkarte Preis können Sie Selbstkostenpreis im Verkaufsmodul überschreiben markieren. Diese Möglichkeit steht nicht zur Verfügung, wenn Sie zum Verkaufszeitpunkt buchen. Dies könnte zu Differenzen zwischen Berichten der Buchhaltung und Verkaufs-/Lagerberichten führen.

Hinweis: In der Buchhaltung werden automatisch Belege für Lagerzugänge und -abgänge gebucht. Die Belege werden unter einer speziellen Belegart gebucht.

Sie können auch Individuelle Regel für die Aktualisierung des buchhalterischen Lagerbestandswerts für jedes Produkt auswählen. Wenn Sie dies tun, erscheint eine Einstellung in der Registerkarte Einstellungen im Produktregister, wo Sie für jedes einzelne Produkt die Einstellungen für Verbuchung festlegen können.

Die Alternativen sind dieselben wie die oben genannten allgemeinen Alternativen:

Sie können auch Grundlage für die Eingabe des Werts des Lagerbestands in der Bilanz sind die Einkaufskosten (zusätzlich zum Einkaufspreis) auswählen.

Grundlage für die automatischen Belege ist dann der Selbstkostenpreis der Bestandsbewegung. Damit der buchhalterische Wert des Lagerbestandes mit dem tatsächlichen Wert übereinstimmt, ist es daher entscheidend, dass der Selbstkostenpreis korrekt ist.

Der buchhalterische Wert wird bei jeder Bestandsbewegung aktualisiert sowie dann, wenn Preise und Kosten bestehender Bewegungen geändert werden. So hat die Buchhaltung stets einen aktuellen und korrekten Lagerbestandswert.

In den Moduleinstellungen für Produkt in der Registerkarte Preishandhabung kann man auch die Selbstkostenpreis-Grundlage auswählen. Wenn Sie Produktregister als Grundlage gewählt haben, stimmen der Deckungsbeitrag und der Deckungsgrad in Aufträgen und den Statistiken nicht mit den verbuchten Kosten überein. Das liegt daran, dass die Kostenbuchung der Buchhaltung ihre Daten aus den Bestandsbewegungen holt, während der Auftrag in diesem Fall seine Daten aus dem Produktregister zieht. Es empfiehlt sich daher, den Einkaufspreis als Selbstkostenpreis-Grundlage zu wählen, wenn Sie Lagerhaltung für Produkte betreiben.

Kontierung

Das System hat einige vorkonfigurierte Abstimmungskonten, bei denen unter anderem Konten für Lagerbestand, Bestandsänderung, nicht eingegangene Rechnungen, nicht fakturierte Waren, manuelle Bestandsänderungen, Standard-Einkaufskonten, Frachtgebühren, Zoll und Abfertigung konfiguriert sind. Produkte vom Typ Lagerware verwenden bei der automatischen Belegbuchung von Bestandsbewegungen in der Regel diese Konten.

Wünschen Sie beispielsweise unterschiedliche Bilanzkonten für unterschiedliche Produkte, können Sie dieses Konto für die einzelnen Produkte jeweils ändern. Das tun Sie im Produktregister über die Registerkarte Einstellungen. Sie können auch das Konto für Lagerbestandsänderung und das Kostenkonto für Produktkosten ändern.

Es sollen keine Abweichungen zwischen dem Lagerbestandswert in der Buchhaltung und dem im Logistikmodul entstehen. Daher werden die Bilanzkonten aktualisiert, wenn Warenzu- und -abgänge im Lager erfasst werden. Die Kontierungen erfolgen daher bei:

Eine Rechnung kann entsprechend Ihrer Standard-Abläufe den Lagerbestand aktualisieren. Sie entscheiden, ob die Aktualisierung erfolgen soll, wenn Sie die Rechnung ausdrucken - Beim Drucken der Rechnung oder beim Drucken des Packzettels oder der Entnahmeliste. Die Einstellung hierfür heißt Lagerbestand aktualisieren und befindet sich auf der Registerkarte Lagerbearbeitung in den Firmeneinstellungen für Produkte.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird erst beeinflusst, wenn Rechnungen an den Kunden erstellt werden. Automatische Buchungen, die eventuell in den Ergebniskonten vorkommen, haben vor diesem Zeitpunkt keinen Nettoeffekt auf das Ergebnis.

Sie können wählen, ob es möglich sein soll, Bestandsänderungen aus der Gewinn- und Verlustrechnung herauszulesen. Es werden dann bei Wareneingängen und Warenauslieferungen 2 zusätzliche Belegzeilen verbucht. Diese Funktion ist standardmäßig deaktiviert, wenn Sie eine neue Firmendatenbank erstellen. Sie ist jedoch aktiviert, falls Sie von Version 9 oder älteren Versionen aus ein Update vorgenommen haben. Um die Funktion zu aktivieren, markieren Sie in den Firmeneinstellungen für Produkt in der Registerkarte Preishandhabung die Alternative Bestandsveränderungen in der Bilanz  und erfolgswirksam in der GuV erfassen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird auch bei Inventuren und manuellen Bestandsbewegungen beeinflusst. Wenn Sie nicht möchten, dass solche Bewegungen das Ergebnis automatisch beeinflussen, können Sie das Abstimmungskonto hierfür in ein Bilanzkonto umändern. Sie müssen dieses Konto dann manuell abstimmen.


Siehe auch:

Das Produktmodul

Produktpreise

Firmeneinstellungen für Produkt

Inventur

Abstimmungskonto